Im Oktober des Jahres 1924 erschien in der Dortmunder Presse eine kurze Notiz, in der Dortmunder Faltbootfahrer zu einer Zusammenkunft in der Gaststätte Hellweger Hof eingeladen wurden. Es kamen die Männer der ersten Stunde des Vereins: Hermann Brüggemann, Edgar Bickelhaupt, Ernst Halberstadt, Fritz Knepper, Karl Knoll, Richard Molter und Dr. Julius Weinig. Man dachte zunächst nur an ein regelmäßiges Treffen, um Erfahrungen in der Ausübung des neuen, in Dortmund noch wenig bekannten Sports, auszutauschen. Jeder hatte schon manch mitleidiges Lächeln besonders auf den Bahnhöfen eingesteckt, wenn er mit Sack und Pack, sprich Stabtasche und Bootsrucksack loszog. In den Dortmunder Zeitungen wurden nun in der Folge regelmäßig Artikel veröffentlicht, in denen versucht wurde darzulegen, welch ein Reiz von ganz besonderer Eigenart das Wandern im Faltboot habe und wie sich einem so ganz anders die Schönheiten der Heimat in langsam dahingleitenden Boot erschließen. Diese Artikel zeigten Erfolg und nach und nach fanden sich mehrere Anhänger des Faltbootsports in unserem Kreis ein, so vor allem aus den Vereinen, der wesensverwandten Sportbetriebe: u.a. dem Schwimmverein Dortmund 1896 und dem Schwimmverein Aegir. An jedem 1. und 3. Donnerstag im Monat fanden wir uns im Ratskeller ein. Zwangsläufig ergab sich bei den Zusammenkünften der Wunsch nach Gründung eines kanusporttreibenden Vereins. Wir nannten uns Dortmunder Kanu-Vereinigung. Unter diesem Namen erfolgte die gerichtliche Eintragung in das Vereinsregister. Unterhaltungen über die Fahrterlebnisse und Fahrtenpläne füllten die geselligen Abende aus. Der von den Kameraden Edgar Bickelhaupt und August Niederheide entworfene Bootsstander wird noch heute geführt. Es war natürlich, dass wir uns bald der großen Dachorganisation, dem Deutschen Kanu-Verband anschlossen, denn dieser Verband vertrat bereits viele Mitglieder nachhaltigst in allen Dingen, die unseren Sport angingen. Die Aufnahme in den Verband erfolgte über den damaligen Gau Niederrhein, dessen Vertreter uns eines Sonntags gründlich auf Würdigung hin überprüften. Im blauen Regattaanzug, weißem Hemd, Eckenkragen und schwarzem Binder empfingen wir die Herren im Sängerheim. Um diese Zeit zählte der Verfasser unseres Vereinsliedes, Dr. med. Hildebrand, zu unseren Mitgliedern. Er ersann das Lied auf einer Vereins-Wanderfahrt. Da es nicht möglich war, Sonntag für Sonntag weit hinauszufahren, wir aber trotzdem gern in unseren Booten sitzen wollten, war es wohl erklärlich, dass bald die Frage einer ständigen Bootsunterkunft besprochen wurde. Der eifrigste Verfechter dieses Gedankens war der urwüchsige Richard Mölter, dessen erster Plan der Umbau eines alten Eisenbahnwaggons war. Unsere erste Bootsunterkunft befand sich dann bei Geisecke an der Ruhr. Obwohl dort manche schöne Stunden verbracht wurden, erwies sich dieses Bootshaus doch auf die Dauer als unzweckmäßig. Es ergab sich die Möglichkeit, im Sanitätskolonnenhaus im Dortmunder Stadthafen an der Franziusbrücke, unsere Boote behelfsmäßig in zwei Boxen unterstellen zu können. Seit dieser Zeit standen wir mit dem Wirt des Kolonnenhauses, Karl Sorge und seiner Familie in herzlichen, freundschaftlichen Beziehungen. Anfang des Jahres 1932 wurde der Vereinsname in 1. Dortmunder Kanu-Verein von 1924 e. V. umgeändert. Vereinslokal war das Bürgerhaus geworden.
Das seit langem gesteckte Ziel, der Einrichtung eines eigenen Bootshauses, konnte im Jahre 1934 verwirklicht werden und zwar auf städtischem Gelände im Stadthafen, wo heute das Feuerwehrboot beheimatet ist. Durch die unermüdliche Initiative des Kameraden Hans Geldermann wurden seitens der Mitglieder in vielen Arbeitsstunden unter persönlichen Entbehrungen und Mühen ein Bootshaus gebaut, in dem 80 Boote untergebracht werden konnten und sich auch Umkleideräume und ein Waschräume befanden. Einen wesentlichen Anteil an der Fertigstellung des Bootshauses hatten die Gebrüder Buchner durch die Heranschaffung von Materialien, wie auch später Paul Lange, viel zur Verbesserung beigetragen hat. Ging es nicht auf Ferien- oder Wochenendfahrt auf den Flüssen und Seen der engeren und weiteren Heimat, war das sonntägliche Ziel die Fahrt auf dem Kanal bis km 8,8.
Auch der Wettkampf kam nicht zu kurz. Die erste Vereinsregatta hatte bereits im Jahre 1924 auf dem Kanal auf der Strecke Hansa-Bootshaus bis Hafen Hardenberg stattgefunden. Die Kanalufer waren mit Zuschauern dicht besetzt und so war es gleichzeitig gute Werbung für unseren Sport. Bei den Kanu-Wettkämpfen in Bochum und Barmen stellten wir mehrmals die Sieger. Auf Kreis- und Verbandsregatten waren des öfteren Erfolge zu verzeichnen. Die Sportskanonen waren damals die Gebrüder Göcke und August Spiegel. Neue Mitglieder kamen und gingen und so sind die Jahre vergangen. Wanderfahrten auf vielen Gewässern der deutschen Heimat und auch im Ausland wurden unternommen. Die Jahre vor dem zweiten Weltkrieg zählen mit zu den schönsten in der Geschichte des Vereins. Dann schlossen sich langsam die Tore des Bootshauses; Die Kameraden wurden einer nach dem anderen einberufen oder mussten sich in den Dienst der Kriegswirtschaft stellen. Die Verbindung mit den einberufenen Kameraden hielt Hildegard Loer durch Übersendung von Päckchen usw. aufrecht. Vor der völligen Vernichtung blieb das Bootshaus bewahrt, doch es war keiner von uns, der das Tor erstmals nach dem Krieg wieder öffnete. Kurz nach Kriegsende fegte die Kriegsfurie über das Haus hinweg. Rücksichtslos wurde das gesamte sich im Bootshaus befindliche vereinseigene und private Bootsmaterial mit allem Zubehör und mit allen Gerätschaften teils beschädigt, teils entwendet oder in den Kanal geworfen. Fliegergeschädigte bezogen Notunterkunft in unserem Bootshaus. Die zurückkehrenden Kameraden nahmen resigniert hiervon Kenntnis, das Leben ging und musste weitergehen und sie hatten zunächst mit sich selbst vollauf zu tun. Der Verein bestand eigentlich nur noch auf den Papieren des Amtsgerichts. Dann aber riefen im Jahre 1949 Willi Seuthe und August Spiegel die erreichbaren früheren Mitglieder im Hiltrophhof zusammen. Sie riefen auf, eingedenk zu sein der vielen schönen Stunden im Verein wie auch draußen auf Fahrt, bei den Regatten, auf den Zeltplätzen, beim Lagerfeuer, bei den Sonnenwendfeiern und der Freundschaften, die daraus entstanden sind! Grund genug, die zerrissenen Fäden wieder zu knüpfen! Keiner der Erschienenen, die nicht freudig 'ja' sagten. Wir mussten uns darüber im klaren sein, dass das Bootshaus unter allen Umstanden seinem Zweck wieder nutzbar gemacht werden müsse, wenn auch nur behelfsmäßig. Denn ein Bootshaus ist nun mal das Herzstück eines jeden kanusportreibenden Vereins und nur durch dieses eine sportliche Betätigung überhaupt wieder ausgeübt werden könne, zumal an Nachwuchs noch nicht zu denken war. August Spiegel gelang es dann, einen von den drei Unterbewohnern des Bootshauses andere Wohnräume zu verschaffen. Jetzt gingen Willi Göcke und Heinrich Schräder an die Arbeit. Ungezählte Freizeitstunden opferten sie, um Schutt zu räumen, Wege zu ebnen, Bootsauflagen zu fertigen, den Steg zu bauen, einen Umkleideraum zu erstellen usw. An der Mithilfe anderer Kameraden fehlte es aber nicht. In einer Feierstunde des 25 Mai 1952 wurde das Bootshaus seiner Bestimmung wieder übergeben. Durch opferfreudigen Sinn der Mitglieder und behördlicher Unterstützung konnten 2 Kanadier beschafft werden, die den Namen der verstorbenen, aber unvergessenen Mitglieder Paul Klingenberg und Richard Mölter trugen. Daneben konnten an 4 neuen Faltbooten von Mitgliedern der Taufakt vollzogen werden. Willi Göcke war es inzwischen gelungen, eine Jugendabteilung aufzubauen, ein großer Teil davon waren Tochter und Sohne von Mitgliedern. Anmeldungen kamen und bald war Platz auf Platz besetzt
Weiterer Raum war nötig! Dem zweiten Unterbewohner wurde eine Wohnung besorgt und im Sommer 1953 ging es erneut an die Arbeit, bei der sich die jungen Kameraden recht eifrig betätigten. Neue Kameraden brachten neue Boote mit, Sportbundmittel gestatteten die Beschaffung eines Kajak-Renn-Zweiers. Gerd Helmich filmt im Sommer 1953: „Zelt und Lagerleben bei km 12,8“; „Begrüßung unserer Frauen, die mit der 'Dortmund' nachgekommen waren“ und „Bootstaufe im großen Stil durch den l. Vorsitzenden Edgar Bickelhaupt“. Auf vielen Regatten und manchen Meisterschaften war unser Verein dann später durch die Aktiven und die Jugendmannschaften vertreten. Die Erfolge bei den Wettkämpfen sind in erster Linie unseren Alt-Aktiven Willi Göcke und später Horst Aus der Wischen zu verdanken, die in vielen Turn- und Gymnastikstunden die Voraussetzungen für die Erfolge schafften. Durch Unterstützung des Sportamtes der Stadt Dortmund kamen wir auch in den Besitz eines Einer-Renn-Kajaks (K1), so das wir uns in der nächsten Zeit auch in der Kajak-Bootsklasse beteiligen konnten. Und wieder gab es im Frühjahr 1954 neue Arbeit: Die Jungmannschaft sollte einen besonderen Aufenthaltsraum erhalten. Fleißige Hände rührten sich, um diesen Raum auf dem Bootshausgelände bis zur Sonnenwendfeier am 19. Juni fertig zu bekommen. Die selten schöne Sommernacht hielt uns bis in die frühen Morgenstunden zusammen. Edgar Bickelhaupt konnte bei der Übergabe des Aufenthaltsraumes an den Bootshauswart Heinrich Schräder und bei drei neuen Faltboot-Einern wieder sein Sprüchlein klopfen. Geplante Wander- und Wochenendfahrten kamen zur Durchführung; es war und ist wie einst. Wer war es doch von uns, der da glaubte, der Kanu- (Faltboot-) Sport würde an Bedeutung verlieren! Die wahrhaft zünftige Paddelei hat sich im Kampf mit den Auswüchsen unserer Zeit, die sich insbesondere unter der Jugend breitgemacht haben, letztlich und endlich als die überlegenere erwies! Auf einer Wanderfahrt auf der Ems verloren wir 1956 einen guten Kameraden, Heinz Kehler, durch einen tragischen Unfall kenterte er mit seinem Boot. Alle Rettungsversuche waren leider vergebens. Nach einer würdigen Trauerfeier gaben wir ihm das letzte Geleit. Ein Vierer-Kajak trägt zum Gedenken an ihn seinen Namen. Zum Fest des Jahres sind unsere Weihnachtsfeiern geworden, die lange Jahre im Kolonnenhaus bei Karl Sorge und dann in verschiedenen Sälen abgehalten wurden. Auch zu unseren Kindern und Jugendlichen kommt der Nikolaus und zwar per Schiff. Mit den Sündern des Jahres ging August Niederheide in humoriger Weise ins Gericht, ihn löste August Loer ab, die Sünderverse verfasste gekonnt Hildegard Loer.
Das Bootshaus in Dortmund-Deusen entsprach bald nicht mehr den Wünschen und Notwendigkeiten. Pläne über einen dringend erforderlichen Erweiterungsbau nahmen greifbare Formen an, obwohl uns die Durchführung in nicht geringe Schwierigkeiten bringen und gewisse Sorgen bereiten würde. Zudem zeigte sich die städtische Hafen-Feuerwehr sehr stark an dem Grundstück und an dem Bootshaus selbst, interessiert. Diesen Sorgen wurden wir im Jahre 1968 mit einem Schlag enthoben. Ein glimpflich abgelaufener Bootsunfall bei Kanalkilometer 3,5 bescherte uns eine Sternstunde. Das hier stehende zecheneigene Bootshaus Stein Hardenberg, so erfuhren wir bei dem Unfall, war frei geworden. Die vorhandenen Räumlichkeiten, wie Bootshalle, Umkleideräume, Duschen, schöne Aufenthaltsräume im Obergeschoss, großer Veranda und großem Vorplatz entsprachen ganz unseren Wünschen und Erwartungen. Die Kameraden Seuthe, Becker und Bickelhaupt nahmen sofort Verbindung mit dem Haus- und Grundstückseigentümer (Bergbau) auf, die nach längeren Verhandlungen zum Erfolg führten. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde der Anmietung einstimmig zugestimmt und am l Januar 1969 der Mietvertrag unterzeichnet.
In längerer mühevoller Arbeit wurde unser neues Bootshaus von den Vereinskameraden auf Vordermann gebracht. An Spenden seitens der Mitglieder und von Freunden und Gönnern für die weitere Ausgestaltung hat es im Laufe der Zeit nicht gefehlt. Am 16 Januar zog in die dazugehörige Hausmeisterwohnung als Untermieter Roland Stenzel ein, der bis zum 01 August 1970 dort wohnte. Auch der Rennsport brauchte sich beim l Dortmunder Kanu-Verein nicht zu verstecken. Denn in den 60er und 70er Jahren waren viele Erfolge zu verzeichnen. Der Wandersport kam auch in dieser Zeit nicht zu kurz, wobei man feststellen musste, dass sich beide Gruppen gut verstanden, was nicht selbstverständlich war. Im Juni 1971 übernahm Fam. Manski die Hausmeisterwohnung, wobei der Sohn Dirk noch einige Erfolge erzielen sollte. Die Rennerfolge aus 1971 sahen z B so aus: 40*1.Platz, 32*2.Platz und 29*3.Platz.
Im Mai 1978 trat man an die Ruhrkohle AG heran, um den Mietvertrag um weitere 10 Jahre zu verlängern, was auch seitens der RAG zugesagt wurde. Daraufhin beschloss man, die Türen im Obergeschoss durch Fenster zu ersetzen, so dass nur die äusseren Türen überbleiben sollten. Man versprach sich davon, einiges an Heizkosten einzusparen. Als die Arbeiten schon weit vorangeschritten waren, kam die Nachricht von der Ruhrkohle, dass sie den Mietvertrag aufheben wollte um das Bootshaus als Treff- und Trainingslager für die Grubenwehr zu nutzen. Der Vorstand und die Vereinskameraden waren wie vor den Kopf geschlagen, aber man wollte für das Bootshaus kämpfen. Der damalige l. Vorsitzende August Loer und Hildegard Elsner traten mit der Ruhrkohle in Verhandlungen und wandten sich hilfesuchend an Klaus Henter vom Stadtsportbund und an Hans Urbaniak, der Mitglied im Deutschen Bundestag war, ausserdem bekam der Verein tatkräftige Unterstützung von Herrn Rüttel vom Sportamt Dortmund. Nach zähen Verhandlungen einigte man sich am 10. April 1979 mit der Ruhrkohle über einen neuen 10 jährigen Mietvertrag. Allen fiel eine große Last vom Herzen und man konnte die angefangenen Umbauarbeiten fortsetzen. 1980 las man oft in der Zeitung 'Nachwuchskanuten Jörg aus der Wischen und Dirk Manski feiern Erfolge in allen Klassen', dies sind nur zwei Namen von einigen mehreren die in den Achtziger Jahren den l. Dortmunder Kanuverein bekannt gemacht haben. So gingen die Jahre dahin, bis 1986 Gisbert Supa und Barbara Wornalkiewicz einen Nachtrag zum Mietvertrag des Bootshauses bis zum 31. Dezember 1993 unterschrieben. Jetzt überschlugen sich die Ereignisse was das Vereinshaus betraf. Am 20.10.1986 kam es zu einem Ortstermin mit der Ruhrkohle und dem Vorstand des Vereins, wo es um einen eventuellen Kauf des Bootshauses ging. Im April 1987 teilte die Montan Grundstücksgesellschaft mit, dass man grundsätzlich bereit sei, das Bootshaus an den l. Dortmunder Kanu-Verein zu verkaufen. Gisbert Supa, Barbara Wornalkiewicz und Hildegard Schierock unterbreiteten ein Angebot, dass von der Grundstücksgesellschaft erst einmal abgelehnt wurde. Als die Stadt Dortmund die Erschließungskosten übernahm, stand dem Kauf des Bootshauses und des Geländes 1987 nichts mehr im Wege. So wurde am l. September 1987 der l. Dortmunder Kanu-Verein Eigentümer über Bootshaus und Gelände von ca.: 5.500 m2. Bei so viel Erfolg gab es auch schlechte Ereignisse zu berichten. Der Wandersport hatte nur noch ein Schattendasein und die Rennmannschaft brach immer mehr auseinander, so dass 1989 der damalige Trainer Ulrich Wornalkiewicz sein Amt niederlegte, da er oft bei Trainingsterminen allein am Bootshaus war. Ein Grund wird das Fortgeschrittene Alter der Jugendlichen und die sich ändernden Interessen sein. Außerdem waren viele Jugendliche nicht mehr bereit 3 bis 4 mal in der Woche zum Training zu kommen und an Wochenenden auf Regatten zu fahren. So besann man sich mehr auf den Wandersport.
Als im Januar 1991 Volker Schacke das Amt des Wanderwartes übernahm, fing er an, dem Wandersport wieder Leben einzuhauchen. Er organisierte Kanukurse für Anfänger mit dem Stadtsportbund, um so eventuell interessierte Kanuten in den Verein zu bekommen. Es hatte so viel Erfolg, dass sogar ein Berufsschiffer mit seinem Frachtkahn auf dem Steg festmachen wollte. Doch durch kraftmäßigen Einsatz von Willi Bott, der versuchte das Schiff zurückzuschieben, konnte es verhindert werden. Als Volker Schacke l. Vorsitzender wurde, übernahm Uwe Rusert das Amt des Wanderwartes und machte dort weiter, wo sein Vorgänger aufgehört hatte. Wenn man nicht weiß, was man außer Paddeln noch tun soll, so fängt man an, eine neue Abwasserleitung zu verlegen und baut auch noch eine neue Heizungsanlage ein. Mittlerweile sind wieder so viele aktive Paddler in den Verein gekommen, dass sich eine kleine Gruppe auch auf Wildwasser-Fahrten spezialisiert hat. Für Wohnwagen und Zelte ist genügend Platz, so dass an den Wochenenden ein lebhaftes Treiben im und rund um das Bootshaus herrscht, an dem der Nachwuchs sich rege beteiligt. Vorträge, Schulungen, Frauen- und Paddlerstammtisch, Karnevalsfeiem usw. tragen zur Unterhaltung und für den Kontakt unter den Mitgliedern und ihren Angehörigen wesentlich bei.
Zurückschauend kann mit Befriedigung festgestellt werden, das der l. Dortmunder Kanu-Verein stolz auf das in 75 Jahren von ihm Geleistete sein kann. Manches Ereignis verdiente noch, erwähnt zu werden und manche Namen von Kameraden, die oft jahrelang treu und gewissenhaft als Vorstandsmitglieder und als Mitglieder übernommene Aufgaben erledigten. Naturgemäß sind dem Verein in seiner 75 jährigen Geschichte Krisen nicht erspart geblieben aber Mut und Unverdrossenheit, sie zu überwinden, waren letztlich doch stärker. Nicht unerwähnt soll die Unterstützung und Förderung seitens des Sportamtes und des Stadt Sport Bundes Dortmund sein. Wir haben dort stets ein offenes Ohr für unsere Anliegen gefunden. Auch der Landessportbund half im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Und so darf zum Schluss auch heute wiederum gesagt werden, dass der Verein in den 75 Jahren seines Bestehens immer bemüht war, sein Gesicht zu wahren. Der sportlichen Breitenarbeit zu dienen, wird auch weiterhin unsere Hauptaufgabe sein, getreu den Richtlinien, die wir uns selbst gegeben haben: Zweck des Vereins ist, unter seinen Mitgliedern den Kanusport und das Verständnis für die Natur, die wir hier nutzen, zu fördern und zu unterstützen. Wir wollen nicht nur Freude an unserem Sport, sondern die Freude am Sport überhaupt vermitteln, eine wahrhaft echte Kameradschaft pflegen, was in unserer heutigen Zeit leider nicht mehr so selbstverständlich ist. Auf unseren Fahrten wollen wir den Blick erweitern für die Liebe zur Natur und zu unserer deutschen Heimat. Ich bin der Meinung, dass man in einem Verein den Sport und die Geselligkeit braucht, um selber ein Ziel und eine Aufgabe zu haben. Außerdem ist man in einem Verein nicht auf sich selber gestellt, sondern hat viele Kameraden, die einem helfen oder unterstützen.
Dortmund, den 02. Juni 1999
Uwe Rusert